Winterschlaf

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Obwohl der Winterschlaf ja nun eigentlich vorbei sein sollte, komme ich nicht umhin dieses Video hier der Welt (oder dem kleinen aber sehr sympatischen Teil der hier immer mal wieder vorbeischaut) aufzudrängen :)

Zweckgebunden

Jaja, die ganzen Datenschützer und Netzaktivisten, die sich gegen die Internetzensurpläne der von der Leyen stemmen, sind doch alles verkappte Unterstützer von KiPo. Und sowieso, die sind doch Paranoid. Der Staat würde doch niemal eine solche Infrastruktur auch gegen andere Dinge (aus-) nutzen! Die sollten einfach mal ein bisschen mehr Vertrauen in den Staat haben…

Oder?

NEIN! Denn wie heute futurezone berichtet, will die deutsche Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) in Angesichts des Amoklaufs in Winnenden “gewaltbefördernde Elemente im Internet” eindämmen oder blockieren. Na super! KiPo ist ja noch halbwegs eindeutig (obwohl auch da immer wieder anderes auf den Sperrlisten landet, in Australien bspw. eine Anti-Abtreibungsseite). Aber “gewaltbefördernde Elemente im Internet” kann nun wirklich alles sein….

In Angesichts solcher Forderungen nach einer solch kurzen Zeit, muss der Widerstand gegen Zensurlisten im Internet unbedingt aufrecht erhalten werden. Denkt darüber nach und ihr werdet merken wie wichtig dieser Widerstand ist.

Cyborgs Now!

Obwohl ich die Woche schon über Aimee Mullins Designer Prothesen gestolpert bin, wäre ich niemals auf die Idee gekommen daraus eine Cyborg Überschrift zu machen. Oke Prothesen gehen irgendwie schon in die Richtung, aber für den wirklichen Cyborg fehlt eben das gewisse Etwas. Beispielsweise ein integrierter Laser…

Oder um etwas näher bei der Realität zu bleiben, einen USB-Stick in der Fingerprothese. Ja Realität. Denn futurezone berichtete eben über den finnischen Computerexperten Jerry Javala der bei einem Unfall seine Fingerkuppe verloren und die Prothese mit USB-Stick versehen hat.

Echte Fingerprothese mit integriertem USB-Stick

Echte Fingerprothese mit integriertem USB-Stick

Ja, das klingt ziemlich schaurig, aber irgendwie ist es auch konsequent. Denn auf dem Stick hat er ein Linux und etliche Programme gespeichert die ihm momentan wahrscheinlich ziemlich lebenswichtig vorkommen. Ind irgendwie ist das ganze computerdingens mit Internet und so ja auch wirklich ein kaum noch zu entfernender Teil unserer Lebens geworden. Ich glaube wenn ich eine Prothese bräuchte, wollte ich auch eine mit irgendwelchen Gadgets. Auch wenn das ganze ein bisschen unheimlich aussieht.

Welcome to the World of Tomorrow!

Legalize It!

Gestern bin ich bei Golem und Nicorola über das Spezialangebot des Saturn Online Musikshops gestoßen, sehr viele Alben als MP3 ohne DRM für 4,99€ zu verkaufen.

Das finde ich wirklich mal ein schönes Angebot und ich habe es zum Anlass genommen endlich mal mein meistgehörten MP3s zu “legalisieren”. Womit auch endlich mein mehr oder weniger konsequentes Scrobbeln einen wirklich sinnvollen Zweck erfüllen konnte.

Allerdings bin ich etwas enttäuscht von der Gesamtperformance des Downloadangebots. Denn leider hat bisher keiner meiner Downloads bis zum Ende durchgehalten. Da sind wohl die Downloadserver aufgrund eines unerwartet großen Ansturms überlastet, oder ganz nach dem Motto Geiz sei Geil, schlicht und einfach zu klein dimensioniert. Sehr schade, denn ich würde mir die eben gekaufte Musik wirklich auch sehr gerne zeitnah anhören.

Da bleibt mir natürlich wieder nur der Gang zu PirateBay und Konsorten, wo ich ohne irgendwelche Probleme schnell und einfach meine Musik herunterladen kann. Schade, dass die komerziellen Angebote imme rnoch so fehlerhaft sind. Dabei könnte es so einfach sein: Ich plädiere für mehr torrent-links auf Musikerseiten und reizvollen Spendenbuttons. So könnte ich auch weiterhin mit gutem Gewissen die Musik schnell aus meinem bevorzugten Netzwerk beziehen und dennoch die Künstler direkt und einfach ohne große Zwischenverluste bei der MA unterstützen.

Rekonstruktionen

Nachdem ich heute die neusten Zietungsmeldungen gelesen habe, muss ich doch noch ein oder zwei Dinge zu dem Amoklauf sagen.

Erstens macht mich die Täterdarstellung wahnsinnig. Wo am ersten Tag noch von einem netten, sehr intensiv und gut Tischtennis spielendem Jungen die Rede war, steht heute bei der SZ bspw. nur noch, “Seine Freizeit habe der 17-Jährige mit Killerspielen und Horrorfilmen verbracht.
Mit solchen Aussagen steht die SZ aber keineswegs allein dar. Im Gulli:Board findet sich eine schöne Analyse der veränderten Darstellung des Täters in den Medien. Etwas schnippisch, aber inhaltlich wirklich lesenswert. Es erscheint fast, als hätte die TT-Vereinsmitgliedschaft etwa nicht mehr ins Bild des medial akzeptablen Attentäters gepasst!?

Und auch der zweite Punkt, bei dem ich mich nicht zurückhalten kann, hängt wieder mit den Medien und dem Aktionismus der Politik zusammen. Die vermeintliche Falschmeldung über eine Vorankündigung der Tat im Internet. Man kann sich natürlich nicht 100% sicher sein, dass der Täter keinen Beitrag vor seiner Tat verfasst hatte. Aber ich persönlich verstehe auch nicht, wieso es so ungemein wichtig ist. Klar, der Tathergang muss rekonstruiert werden, aber reicht es nicht wenn man den Tathergang in einem fundierten Abschlussbericht ergründen kann? So zynisch es sich anhört, aber im Moment wird mit solchen Exklusivmeldungen keinem mehr geholfen. Es wird auch kein neuer Trittbrettamoklauf verhindert. Erfolgreiche Maßnahmen resultieren in der Regel nicht aus politischen Schnellschüssen, die aus der Hüfte kommen.

Aber ich vergaß. Es geht ja schon lang enicht merh um den Täter oder die Opfer. Es geht um die Medienmaschinerie und Politik. Der Innenminister musste schnelle Erfolge vorlegen, da ihn die Presse sonst schnellstens als inkompetent dargestellt hätte. Und wenn die Nachricht der Vorabankündigung über das Internet dann auch noch so perfekt ins erwartete Bild des Amokläufers passt, dann kann ich verstehen, dass er schnellstens damit an die Öffentlichkeit wollte.

Und nun? Nun geht es um Schadenbegrenzung. Natürlich Schaden gegenüber seines Amtes oder seiner Person. Eine Falschmeldung, die vom Innenminister unter Vortäuschung falscher Fakten verifiziert wird, ist wirklich eine ziemliches Disaster. Aber ob es nun dadurch besser wird, verworrene Spekulationen darüber anszustellen, ob der Täter möglicherweise Internetcafés genutzt oder Zugriff auf eine bislang unbekanntes Notebook gehabt hatte, mag ich stakr bezweifeln. Außerdem stellt sich jedem vernünftigen Menschen die Frage, warum er das denn hätte verschweigen sollen. Unter der Annahme, dass er seine geplante Tat geheimhalten und möglicherweise flüchten wollte, kann man davon ausgehen, dass er überhaupt auf jegliche Nachricht verzichtet hätte. Wenn er aber eine Nachricht schrieb, so macht es überhaupt keinen Sinn, diese geheim von einem fremdem PC aus zu senden.

Naja aber mit der Vernunft ist es wohl bei so manchem in den heutigen Tagen nicht mehr so weit. Wie sonst könnte man auf die Idee kommen, die Verbindungsdaten der Provider zur Klärung dieser, meines Erachtens nicht wirklich maßgeblichen, Nachricht zu überprüfen? Würde das irgendetwas oder irgendwem helfen?
Manchmal hoffe ich wirklich, dass die Medien irgendwann doch etwas zurückhaltender werden und beende meinen Erguss mit dem schlechten Gewissen durch meinen Beitrag eine eigentlich Sinnlose Diskussion noch weiter anzuheizen…